Samstag, 24. Januar 2009
 
Oaxaca: sexuelle Übergriffe gegen Demonstrantinnen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von poonal   
Donnerstag, 18. Januar 2007

Der Aufstand der Bevölkerung von Oaxaca ist noch nicht vorbei. Nach wie vor fordert die rebellische Volksversammlung APPO die Absetzung von Gouverneur Ulises Ruiz. Die im November Festgenommenen wurden bis auf 25 freigelassen. Allerdings beklagen viele von ihnen sexuelle Belästigungen auf dem Weg ins Gefängnis.

Das Forum zur Wahrung der Menschenrechte in Oaxaca kritisierte, dass zumindest 15 der in Oaxaca während der Auseinandersetzungen vom November letzten Jahres verhafteten Personen sexuelle Übergriffe erlitten hätten. Nach Berichten der Familienangehörigen der politischen Gefangenen aus Oaxaca hätten sich die Übergriffe durch die Sicherheitskräfte auf dem Transport zum bundesstaatlichen Gefängnis von Nayarit ereignete. Dorthin war die Mehrzahl der über 200 Verhafteten gebracht worden. Beobachter weisen zudem darauf hin, dass die Beleidigungen und Erniedrigungen der weiterhin in Haft befindlichen Sprecher der Versammlung der Bevölkerung von Oaxaca APPO (Asamblea Popular de los Pueblos de Oaxaca) fortgesetzt würden.

Unterdessen hat die zuständige Staatssekretärin eine für 9. Januar vorgesehene neue Verhandlungsrunde mit APPO-Vertretern ausgesetzt, da die Organisation über kein konkretes Reformprogramm und keine Lösungsvorschläge verfüge.
Menschenrechtsvertreter sehen in dieser Entscheidung einen weiteren Hinweis dafür, dass das Bundesinnenministerium die Untätigkeit der bundesstaatlichen Behörden unterstützt, die unter dem Gouverneur von Oaxaca Ulises Ruiz fortwährende Inhaftierungen von Personen unter falschen Anschuldigungen gestattet sowie zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Klimas der Vergeltung in dem Bundesstaat beiträgt.

Am Wochenende des 13./14. Januar gingen erneut APPO-Aktivisten in Oaxaca auf die Straße. Während einer Mahnwache in der Gemeinde Miahuatlán de Porfirio Díaz in der Sierra Sur de Oaxaca wurden am 13. Januar mehrere Menschen festgenommen. Für die Freilassung der Festgenommenen demonstrierten am Folgetag rund 3000 Menschen in der Landeshauptstadt Oaxaca. Wie seit dem Beginn des Aufstandes in dem südmexikanischen Bundesstaat im Juni vergangenen Jahres forderten die Demonstranten wieder die Absetzung des repressiven Gouverneurs Ulises Ruiz.

Die Vorsitzende der Sektion Oaxaca der Mexikanischen Liga für Menschenrechte Limeddh (Liga Mexicana por la Defensa de los Derechos Humanos) Yésica Sánchez Maya informierte indes darüber, dass die Behörden sieben "politische Gefangene" freigelassen hätten, nachdem der Bundesstaat für die Inhaftierten eine Kaution hinterlegt habe. Damit seien jetzt noch 25 der über 200 Menschen inhaftiert, die während der Auseinandersetzungen in Oaxaca-Stadt am 25. November festgenommen wurden, erklärte Sánchez Maya. Insgesamt säßen noch 61 Menschen wegen des Volksaufstands im Gefängnis. Für die nächsten Wochen hat die APPO neue Mobilisierungen angekündigt.

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